Dmail – „Diese Nachricht wird sich selbst zerstören“

Dmail

Dmail – Screenshot der Anbieterseite

In Zeiten, in der digitale Spionage und Angriffe über das Internet zu einem immer größeren Problem zu werden scheinen, wird man hellhörig, wenn man von der Chrome-Erweiterung Dmail hört. Das Tool aus dem Hause Delicious bietet nicht nur den Versand von verschlüsselten Emails: Die versandten Emails löschen sich nach einer vorher einzustellenden Zeit selbst, wenn der Sender dies wünscht. Das Prinzip ist denkbar einfach: Wer eine Email über die Chrome-Erweiterung Dmail oder über Gmail schreibt, der hat vor dem Senden die Möglichkeit, eine Zeit einzustellen, nachdem die versandte Email vom Empfänger nicht mehr aufrufbar ist. Zur Auswahl stehen hierbei ein Tag, eine Woche oder ein Monat – oder aber man initiiert die Löschung manuell.

Empfänger verschlüsselter Emails, die selbst auch Dmail nutzen, sehen die Mails sofort unverschlüsselt in Gmail. Benutzer anderer Emaildienste erhalten stattdessen eine Email mit einem Verweis auf eine verschlüsselte Internetseite (HTTPS) des Dmailservers, auf derer die Email abrufbar ist.

Fraglich ist an dieser Stelle lediglich, ob solche Emails nicht als potentielles Risiko vom Emaildienst des Empfängers – oder spätestens vom Empfänger selbst – aussortiert werden.

Übrigens ist das Konzept bei weitem kein neues: Der Webdienst Burnnote ermöglicht schon seit einigen Jahren das Verschicken und automatische Löschen von Nachrichten. Bei Burnout werden allerdings keine Emails, sondern Textnachrichten über eine Kurz-URL verschickt.

Zurzeit befindet sich Dmail noch in der Beta-Phase und ist kostenlos über Googles Browser Chrome oder über Googles Emaildienst Gmail nutzbar. Wie lange die Beta-Phase andauert oder wie viel die Nutzung von Dmail im Anschluss kostet, ist noch nicht bekannt.